Außenstelle Riehl soll ihre Ganztagsräume vorübergehend zwei anderen Schulen zur Verfügung stellen

blick auf das offene ganztagsgebaeude mit kleinem spielplatz der montessori schule an der garthestrasse sie soll das haus zeitweise raeumen „Es ist, als ob der Nachbar sein Haus renoviert und man das eigene für ihn räumen müsste, damit er währenddessen dort einziehen kann“, empört sich Till Rixmann, ein betroffener Vater. Schüler, Lehrer und Eltern der Riehler Außenstelle der Montessori-Grundschule Gilbachstraße an der Stammheimer Straße 101, sind ziemlich sauer: Denn laut Plänen des Amtes für Schulentwicklung soll die „Monte“ ab Juni zugunsten zweier anderer Grundschulen vorübergehend ihre Offenen Ganztagsräume freimachen. In einem Offenen Brief an die schulpolitischen Sprecher aller Ratsfraktionen beschweren sie sich über mangelnde Information und Kommunikation seitens der Verwaltung. „Es fehlt uns für eine solche Entscheidung das Verständnis und können diese nicht nachvollziehen“, schreibt der Pflegschafts-Vorsitzende Benjamin Casper.

Ihre Ganztagsräume befinden sich nicht im eigenen Schulhaus, sondern um die Ecke – auf dem Schulgelände Garthestraße 20-24. Dort sitzen, in einem gemeinsamen Gebäude, die zwei anderen Riehler Grundschulen, die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) und die katholische Otfried-Preußler-Schule (OPS). In deren Haus steht nun eine seit langem geplante Fenstersanierung an. Die betroffenen Klassen von GGS und OPS sollen während der Renovierung ihrer Räume in die Ganztags-Räumlichkeiten der Montessori-Schüler ziehen, die in einem an den Schulhof grenzenden Seitenbau untergebracht sind.

Dort unterhält der Trägerverein „Montessori-Pänz“ die Offene Ganztagsbetreuung für die Riehler Montessori-Schüler. Mehr als 80 Prozent der Grundschulkinder nehmen am Offenen Ganztag teil, das sind derzeit rund 140 Mädchen und Jungen. Jene sollen, laut der städtischen Pläne, ab 1. Juni nicht benötigte Räume der früheren Hauptschule und jetzigen Förderschule Sprache an der Brehmstraße 3 für die Ganztagsbetreuung nutzen. 

Neuer Weg ist deutlich länger

Für die Schüler wäre es jedoch ein vier- bis fünfmal so langer Weg wie bisher zur Garthestraße. „Wir sind den Weg von unserem Schulgebäude bis zur Brehmstraße mal abgegangen und haben rund 20 Minuten gebraucht. Und es handelt sich schließlich auch um Erstklässler“, so Peter Zimmermann aus dem Vorstand der „Montessori-Pänz“.

Betreuer, die die Schüler dorthin begleiten, müssten den Weg mehrmals täglich gehen, da der Schulunterricht für die einzelnen Klassen zu unterschiedlichen Zeiten endet. „Und eine nachvollziehbare Begründung dafür, dass wir in die Brehmstraße ausweichen müssen und nicht die betroffenen GGS- und OPS-Klassen, haben wir von der Stadt nie erhalten.“ Zudem wisse man noch nicht, was man an der Brehmstraße an Mobiliar vorfinde und was man selbst aus den Ganztagsräumen mitbringen könne. Auch der Zeitrahmen für den Umzug ist knapp.

Umzug bis zu den Schulferien

„Wir müssen in den sieben uns bis Juni verbleibenden Schultagen umgezogen sein" – von der Schulzeit im Mai gehen noch die Pfingstferien-Woche und der Fronleichnams-Feiertag ab.

Das Amt für Schulentwicklung verwies darauf, dass die Kinder der Montessorischule es ja schon gewohnt seien, einen Weg von ihrem Schulhaus zum Ganztagsgebäude auf sich zu nehmen, und nun einfach noch ein Stück weiter gehen müssten. Für eine weitere Stellungnahme war die Verwaltung auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.

Quelle: https://www.ksta.de/30403748 ©2018

Downloadlink: Kölner Stadtanzeiger vom-15.05.2018.pdf