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emmaus-koeln@monte-bleibt.de
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Emmaus ist eine Bewegung, die mit den Schwächsten der Gesellschaft lebt und arbeitet und wurde 1949 in Frankreich von Abbé Pierre gegründet. Emmaus existiert in 42 Ländern in vier Kontinenten. In Europa arbeiten mehr als 16.000 Männer und Frauen in ca. 300 Gruppen in 17 Ländern.

Die hauptsächliche Arbeit ist das Sammeln und Wiederverwerten von Secondhand-Artikeln mit dem Ziel, diesen Menschen – oftmals ohne Rechte in der Gesellschaft - durch diese Arbeit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und anderen, noch Ärmeren, zu helfen.

Die Gruppen verschaffen sich dadurch eine nicht geringe Summe an Hilfsleistungen – die wir Solidarität nennen, speziell für Opfer von Menschenhandel in Litauen und Bosnien, für Kriegsopfer (Bosnien), von Diskriminierung (nichtregistrierten Migranten, die Roma-Community, einschließlich Rumänien und Albanien).

Die Emmaus – Werte sind vor allem und immer, denen zu dienen, die am meisten leiden und die Ursachen extremer Armut aufzuzeigen.

Die Emmaus Bewegung ging immer schon voran mit den Ideen von nachhaltiger Entwicklung, praktischer sozialer Aktion, auch um eine Antwort zu finden , die Umweltbedingungen zu erhalten und zu verbessern.

An die Mitglieder des Europa Parlaments sandten wir 2009 einen Brief, um an die Grundrechte eines jeden Menschen zu erinnern:

  • Rechte für Migranten und Flüchtlinge
  • Bekämpfen von Obdachlosigkeit und schlechtem Wohnraum
  • Förderung der Sozialen und solidarischen Ökonomie

Hinsichtlich der anstehenden Wahl zum Europa-Parlament müssen wir feststellen, dass diese Menschenrechte noch mehr zurückgedrängt wurden.

Wir müssen noch immer Respekt einfordern hinsichtlich der Rechte von Migranten und Flüchtlingen, Respekt vor allen sozial ausgeschlossenen Menschen, die Emmaus bei sich aufnimmt und die zeigen, dass eine würdevolles Leben und Arbeiten in unseren Gruppen möglich ist. Und zwar so lange sie nicht permanent missbraucht werden, indem man ihnen einen festen Wohnsitz, eine Arbeit und Zugang zu Gesundheitsvorsorge und Bildung vorenthält.

Emmaus beobachtet schon lange, dass dass die Europäische Union zu viel Macht an die Kommission abgegeben hat zum Nachteil des Europaparlaments, welches aber doch die Institution ist, die den Wählerwillen ausdrückt.

Die Europäische Kommission hat eine neoliberale Politik entwickelt, das Nachsehen hat eine Kultur von Gemeinwohl und sozialer Balance, die lange in Europa zu erkennen war. Die Finanzkrise und der zu leistende Schuldendienst hat in den meisten Ländern Europas vollkommen diese Balance über den Haufen geworfen, vielmehr ist Macht in immer weniger Händen konzentriert, vor allem bei den Banken, und dies zum Schaden der Ärmsten, die nie von wirtschaftlichem Wachstum profitieren.

Emmaus Europa hatte unter anderem ein Treffen mit dem Präsidenten des Europa Parlaments, und auch er hat seine Machtlosigkeit hinsichtlich dieser Politik erklärt.

Diese neoliberale Wirtschaftspolitik hat den perversen Effekt, das soziale System zu zerstören und Menschen in die Verelendung zu treiben, die bislang durchaus in der Lage waren, ein Leben in Würde zu gestalten.

Diese Verelendung wird immer mehr sichtbar und deren Opfer, die festsitzen in ihrer krankhaften Verworfenheit und Verzweiflung, finden immer weniger Zugang zu normalen Arbeitsbedingungen, die ein Leben in Würde ausmachen.

Emmaus Europa fordert die zukünftigen Parlamentarier des Europa Parlaments auf, sich endlich mit einer echten nachhaltigen Entwicklung zu beschäftigen, und zwar in Bezug auf ihre drei Schlüsselaspekte:

UMWELTRICHTLINIEN

müssen weitergeführt werden und Europa kann ein Vorreiter sein, indem es den niedrigsten CO2-Ausstoß entwickelt, wegen energiesparenden Konsums, nachhaltigen Produkten, Wiederverwertung und Recycling . . .

Nichtsdestotrotz sollte diese Richtlinie auch weiterhin die individuellen absichtlichen nicht nachhaltigen Konsummethoden bestrafen, die gegen andere Menschen wirksam sind, und die Idee des geteilten Besitzes, insbesondere von Wasser, Luft, Fauna und Flora aufnehmen.

Nahrungsmittel sollten ebenso andersherum gelenkt werden, indem als Erstes umweltfreundliche Lösungen angestrebt werden, die die lokale Produktion unterstützen. Fleischproduktionsketten, um nur ein Beispiel zu nennen, sind absolut nicht nachhaltig.

Umweltfreundliche Aktionen können nicht getrennt gesehen werden von der sozialen Dimension von nachhaltiger Reichweite:

der Elitarismus, hervorgerufen durch neoliberale Richtlinien, ist selbstsüchtig und bringt das ganze soziale Gleichgewicht durcheinander.

Es ist lebensnotwendig, dass wir die mögliche Privatisierung des Wassers überdenken, ebenso Umweltschutz und Behandlung des Abfalls.

Eine gewisse Anzahl von Emmaus Gruppen arbeitet in Europa mit den öffentlichen Diensten zusammen, wobei alle Beteiligten Gewinner sind.

Diese Vereinbarungen werden heftig von großen privatwirtschaftlichen Unternehmen angegriffen, eben genau denselben Gruppen, die gegen die Kosten von Arbeitslosigkeit und Renten protestieren.

Wir rufen auf, die Möglichkeit der Arbeit für die am meisten sozial abgegrenzten Menschen in Betracht zu ziehen.

Die jetzige Krise wurde durch hoch verzinste Hypotheken verursacht, welche die Voraussetzung waren für Wohnraum für arme Familien. Diese riskanten, aber hoch lukrativen Anleihen waren mit allen möglichen Investitionen verknüpft.

Als der Ölpreis anstieg, waren massenhaft Familien nicht mehr fähig, ihre Hypothekenrückzahlungen zu begleichen, was das hervorruft, wofür wir Zeugen sind:

eine Krise, die die ärmsten Menschen in den meisten Ländern trifft oder die die Mittelklasse "aussaugt", die früher einen guten Lebensstandard hatte.

Diese Krise kommt nicht von Niedriglohnfamilien in Europa und Bankrückzahlungen, deren Anforderungen außerhalb aller Verhältnisse liegen.

Wir möchten noch einmal wiederholen, dass die Tobin-Steuer (eine Währungsumtauschsteuer) diese selbstsüchtigen und schädigenden Aktionen einschränken.

Wir sind entrüstet über die Häufigkeit dieses Handels, der sich vollkommen von der wirklichen Wirtschaft losgelöst hat und ungestraft weitergehen kann.

FÜR EINE MÖGLICHST MENSCHLICHE EUROPÄISCHE GESELLSCHAFT

Die Kosten der Grenzüberwachung von Einwanderungen sind außer Kontrolle und bringen ernstliche Überschreitungen von Menschenrechten mit sich. Migranten ertrinken nahe der Küste, werden in schrecklichen Auffanglagern "geparkt" oder werden gejagt, sobald sie ankommen. All das sind ernsthafte Verletzungen der Prinzipien von Menschlichkeit.

Europa ermöglicht diesen Migranten - da sie verdammt sind, illegal zu sein - in die illegale Arbeit und Kriminalität abzugleiten, um zu überleben.

All das ist gegen Europas Geschichte und Gründungsprinzipien.

Wir beweisen jeden einzelnen Tag, dass es vorteilhaft ist, Migranten aufzunehmen und sie weiter zu bilden, um ein würdevolles Leben zu führen.Diese Migranten nehmen sofort ein menschliches Gesicht an und wir sind alle stolz auf sie.

Emmaus Europa ruft die zukünftigen Parlamentarier auf, eine Haltung gegenüber dieser Angelegenheit einzunehmen um gemeinsam den Geist eines menschlichen Europa wiederzubeleben.

Exekutive – Commitée von Emmaus Europa

Julio de la Granja ( Belgien)

Alain Capmas ( Frankreich)

Willi Does ( Deutschland)

Silvana Nogarole ( Italien)

Xavier Vandromme ( Frankreich)

emmaus-koeln@monte-bleibt.de
 Last edited 1 month ago
An den Präsidenten des Europäischen Rates
An den Präsidenten des Europäischen Parlaments
An alle Staatsoberhäupter der EU

Sehr geehrte Damen und Herren,

Angesichts der extremen Zustände, die Frauen, Männer, Kinder dazu zwingen, ihr Land zu verlassen und sich in Lebensgefahr zu begeben,weil sie versuchen nach Europa zu kommen, möchten wir eindeutig unsere Entrüstung kundtun, was die Behandlung der Migranten und Flüchtlingen in Europa betrifft.

Repräsentanten von Emmaus in Europa, stellvertretend für 20 000 Akteure in 17 Ländern haben sich in Manchester vom 3. bis zum 6. September 2015 zu unserer Regionalversammlung getroffen und stellen fest:

Diese Behandlung von Migranten und Flüchtlingen ist nicht nur inakzeptabel, sie steht auch im krassen Gegensatz zu der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, insbesondere zu Artikel 13, und zu der Genfer Konvention.

Wir möchten Sie daran erinnern, dass Ihre Staaten unter den ersten Unterzeichnenden o.g. Internationaler Abkommen gewesen sind.

Angesichts dieser Situation fordern wir Sie inständig auf:

  • sichere Wege auf europäischem Boden für Migranten und Flüchtlinge gemäß des Internationalen und europäischen Rechts zu öffnen,
  • Strukturen zu schaffen, die den Empfang der Migranten und Flüchtlinge möglich machen, basierend auf der Solidarität der europäischen Unionspartner. Dazu können zum Beispiel die Maßnahmen aktiviert werden, die in einer europäischen Richtlinie vom 20. Juli 2001 festgelegt wurden, den vorübergehenden Schutz im Falle einer massiven Ankunft von Migranten betreffend. Das Aufnehmen dieser Menschen soll überall in Europa würdig sein und gerecht unter den Mitgliedsstaaten verteilt werden.
  • Sich für eine Reform des Asylrechts zu engagieren und dabei auf Dublin III zu verzichten,

Unsererseits versprechen wir, lokale, gewählte Politiker in unseren jeweiligen Ländern zu kontaktieren, um ihnen zu helfen, den Migranten und Flüchtlingen einen würdigen Empfang vorzubereiten, dank unserer langjährigen Erfahrung in dieser Problematik.

„Meine Freunde, zur Hilfe, ein Kind ist unmittelbar vor der Tür Europas gestorben!“


Willi Does/ Präsident Emmaus Europa

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Zum zweiten Mal hatten Mitarbeiter von Emmaus Europa Gelegenheit, Europa-Politiker während der letzten Sitzung des Parlaments in Straßburg zu treffen.

Eine Gelegenheit, die Meinung ,aber auch unsere Besorgnis zu äußern zu zwei wesentlichen Punkten, die die Emmaus – Arbeit angeht:

  1. Eine Verordnung der EU-Commission zur Kreislaufwirtschaft (economie circulaire)
  2. die aktuelle Migrations – und Flüchtlingspolitik der EU

Den anwesenden Parlamentariern wurde u.a. vorgeschlagen, bestehende Emmaus Gruppen besuchen, um die Realität vor Ort zu sehen, vor allem, wie Migranten und Flüchtlinge in die bestehenden Strukturen von Emmaus tatsächlich integriert sind.

Der Präsident des EU – Parlaments Martin Schulz hatte auch seine Teilnahme angekündigt, war jedoch letztlich verhindert.

Der Präsident von Emmaus Europa Willi Does aus Köln wird aber die Möglichkeit haben, ihn Anfang Februar 2016 zu sprechen.

emmaus-koeln@monte-bleibt.de
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