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Hilfstransporte der Emmaus-Gemeinschaft in Köln

Nach einer Weltversammlung von Emmaus - International in Verona 1988 wurde immer mehr deutlich, wie wichtig den Partnern in der „Dritten- Welt“ die Versendung brauchbarer Hilfsgüter war, um ihre jeweiligen Sozialprogramme in den Slums der Metropolen zu bewältigen. Seit dieser Zeit versucht die Emmaus- Gemeinschaft ca. 8-10 Transporte pro Jahr durchzuführen . In den Jahren bis 1993 versandten wir ausschließlich Kleiderballen nach Südamerika ( Chile/ Argentinien/ Kolumbien/ Uruguay/ Peru) seit ca 10 Jahren verstärkten sich auch Nachfragen aus dem Osten Europas.

Seit einigen Jahren versenden wir neben den Kleiderballen auch Möbel, Hausrat, Spielzeug und Elektrogeräte.

1. Arbeitsweise
Mehrere 100 t Altmaterialien pro Jahr werden von den Mitarbeitern der Emmaus - Gemeinschaft gesammelt oder von Kunden des Secondhand - Marktes abgegeben. Die Sortierung erfolgt nach folgenden Kriterien: Verkauf, Versandt an andere Gruppen und Recycling.

2. Anfragen
Unsere Partner in Südamerika und Osteuropa stellen immer wieder heraus, dass neben finanzieller Unterstützung eben diese Kleidertansporte eminent wichtig sind. Bei der Bekämpfung der Armut ist neben Geld die Veränderung einseitiger Wirtschaftsverhältnisse noch wichtiger.

In den Gruppen wird die Kleidung noch einmal sortiert und vermarktet, dies allerdings im sozialen Sinn. Es entstehen Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten am Rande der Verelendung, ein alternativer gemeinschaftlicher Markt, organisiert durch die örtlichen Emmaus- Gruppen. Die Kleidung wird somit zu einem entwickelnden Wirtschaftsfaktor.

Ziel der Aktion ist, die Armen zu Handelnden werden zu lassen, zu Akteuren ihres eigenen Geschicks.Zur Zeit hat die Kölner Gemeinschaft sehr viele Nachfragen, da die Qualität der Kleidung auf hohem Niveau ist, die Art und Weise der Verschickung durchweg ohne große administrative Probleme durchzuführen ist.

Ein Kleidercontainer mit durchschnittlich 10 t würde, wenn die Ware nach unserem Preisniveau verkauft einen Erlös von ca. 80.000 € bringenBei 6 Transporten pro Jahr kommen also ca. 480.000,- € zur Versendung.

Diese Zahlen sollen nicht geltungssüchtig zur Schau gestellt werden, stellen allerdings sehr klar und nüchtern die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Hilfstransporte heraus, und dies vor allem aus der Sicht der Empfängergruppen. Soziale Arbeit und Weiterentwicklung sind nur möglich mit Kleidertransporten aus Europa, von hiesigen Emmaus-Gruppen, die größtenteils auf soliden ökonomischen Füßen stehen sollten.

3. Ausstattung:
  • Die Lagerfläche ( Sortierung, Pressen der Ballen, Lagerung der Ballen) auf dem Betriebsgelände Geestemünderstr. findet auf einer ebenerdigen Fläche von ca. 120 qm statt.
  • Eine alte gebrauchte Papierpresse dient seit Jahren der Gemeinschaft als Kleiderpresse
  • Vor ein paar Jahren konnte die Gemeinschaft mit Hilfe einer finanziellen Zuwendung durch die Kölner Sozialverwaltung einen elektrischen Hubwagen anschaffen, der bei der Beladung der Überseecontainer sehr hilfreich ist.

4. Bedarf:
  • In den Gesprächen auf der Ebene von Emmaus-Internaional wird immer wieder der Wunsch nach mehr Kleidern aus Deutschland geäußert, somit auch die Möglichkeit,mehr Kleider zu lagern und für die Verschiffung vorzubereiten.
  • Ein auf Dauer größeres Lager ist anzustreben.
  • Investitionsbedarf in Kleiderpresse und Verpackungstechnik
  • Vor allem aber gibt es einen Bedarf an Menschen, die an dieser besonderen 3.-Welt- Arbeit interessiert sind, die vor allem bereit sind, Zeit zu investieren.
  • Emmaus in Köln braucht Menschen, die ehrenamtlich mithelfen, die Kleider zu sortieren und zu Ballen zu pressen ( natürlich unter Anleitung/ Mithilfe der Emmaus- Mitarbeiter)

Die Gemeinschaft

Wir sind eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft und offen für jeden Menschen, ungeachtet seiner Nationalität, Vergangenheit, sowie religiösem oder politischem Bekenntnis.

 

Die einen finden bei uns ein Dach über dem Kopf, die anderen einen Weg aus der Anonymität und Isolation, wieder andere die Verwirklichung eines anderen Lebensstils.

 In unserer Gesellschaft, die geprägt ist durch zunehmenden Leistungsdruck und Zerfall von sozialen Bindungen und Verantwortlichkeiten, halten wir die Möglichkeit, in Gemeinschaft zu leben und zu arbeiten für eine notwendige Alternative.

 

Wir holen Möbel, Kleidung, Hausrat, etc. ab, führen Haushaltsauflösungen durch und sammeln vieles andere. Die Waren bieten wir dann in unseren Gebrauchtwarenhäusern an, in denen jeder günstig einkaufen kann.

 

Diese Arbeit ermöglicht es uns, als selbstständige Gruppe möglichst ohne Zuschüsse zu leben.

 

Die Gemeinschaften sind keine Wohltätigkeitseinrichtungen, sondern Lebens- und Arbeitsgemeinschaften von Menschen, die trotz ihrer Fehler und Unvollkommenheiten zusammen leben und arbeiten können.

Arbeit: Emmaus als sozialer Zweckbetrieb

 

Der Schwerpunkt der Emmaus-Arbeit liegt seit 1997 in den Gebäuden an der Geestemünderstraße 42. Dort betreibt die Gemeinschaft Kölns ältesten und größten gemeinnützigen Second Hand Markt.

Vorrangiges Ziel aller Aktivitäten ist die Sicherung des Lebensunterhalts der Emmaus-Gemeinschaft. Die klassische Arbeit von Emmaus, das Sammeln, Sortieren, Aufbereiten, Präsentieren und Verkaufen von Gebrauchtwaren aller Art, steht im Mittelpunkt.

Die Ausrichtung der täglichen Arbeit verändert sich regelmäßig. Dies liegt zum einen an sich ändernden Nachfrage seitens der Kunden, aber auch an den unterschiedlichen Kompetenzen der ständig wechselnden Mitarbeiter.


Um diesen Kern können ergänzende Arbeitsbereiche und -plätze mit vielfältigen Formen der Mitarbeit und  Beschäftigung organisiert werden. 

Die tägliche Arbeit ist in folgende Bereichen organisiert: 

          

Transport

Über Abholungen und Anlieferung  gelangt  Emmaus in den Besitz von Gebrauchtwaren. Dabei handelt es sich ausschließlich um Sachspenden aus dem Kölner Norden. Gebrauchtwaren werden nicht angekauft. Für Transporte stehen 1  LKW und 2  Kleintransporter, die auch für Personentransporte zugelassen sind, zur Verfügung.

 

Die telephonische Auftragsannahme erfolgt möglichst ganztägig. Ggf. müssen Besichtigungen den Abholungen vorausgehen.

Dieser Arbeitsbereich kann auch Transporte als Dienstleistung für andere Auftraggeber übernehmen.


Aufbereitung / Lager

Im Lager werden Adie Waren sortiert und auf Verkaufbarkeit geprüft und abschließend in den  Verkauf gebracht. 

Die Mitarbeiter helfen beim Entladen der Fahrzeuge. Sie sichten dabei bereits Waren, die direkt in die Präsentation/Verkauf gelangen können, und leiten Unverkäufliches ins Recycling oder  in den Abfallcontainer


Präsentation / Verkauf

Die Arbeitsgruppen des Flohmarktes treffen sich täglich zur Arbeitsbesprechung um die verkaufsfördernde Gestaltung der Räumlichkeiten, die Präsentation der Waren und die Verkaufsabläufe zu planen.

Bei der täglichen Arbeit ist die Vernetzung der Arbeitsbereiche notwendig um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

        
Solidarität bei Emmaus

Solidarität: nach dem alten guten Brockhaus ist es das Gefühl von Zusammengehörigkeit, Gemeinsinn und deren praktische Anwendung, die wechselweise Abhängigkeit und Verbundenheit der Glieder eines Ganzen.

 

In einem System von Abhängigkeiten, Unzulänglichkeiten, Schwächen und unterschiedlichen Bedürfnissen ist es eben nicht die Barmherzigkeit oder das Almosen, welches die Menschen zu sich selbst und zum Nächsten führen kann, sondern nur das gemeinsame Ziel, die Gewissheit und Sicherheit des „Prinzips Gemeinschaft“.

 

Die interne Solidarität bei Emmaus
ist also der Versuch, aufmerksam, wachsam und behutsam mit jedem umzugehen, der in der Emmaus Gemeinschaft lebt, aber auch mit den Menschen, die stundenweise mit der Gemeinschaft arbeiten. Wir erkennen, dass wir voneinander abhängig sind, einander brauchen, lernen müssen, die Fähigkeiten des einzelnen zu erkennen und abzurufen, aber auch die Leiden und nicht lösbaren Probleme eines Menschen zu akzeptieren und sie in unser gemeinsames Leben hinein zu nehmen. Dazu ganz gut passend ein Zitat von K. Mannheim über Verantwortung, Solidarität und Spiritualität:


„… In kleinen Gruppen, in denen jeder spürt, dass von seinen Handlungen viel abhängt und in denen jeder lernt, eigenverantwortlich zu handeln, statt sich in der Anonymität der Masse zu verlieren, entstehen soziale Muster von Solidarität, die nahezu mit Gewissheit die Entwicklung von Individualität fördern…“

K. Mannheim


Die externe Solidarität bei Emmaus

- das ist das Engagement von ca. 50-60 Personen, die Essen vorbereiten und an obdachlose Menschen verteilen , eine Arbeit zusammen mir der KAB in Köln-Nippes und dem Verein „Bürger für Obdachlose eV“ ( Kosten ca 5.000,- € pro Jahr)

 

- das sind die Hilfstransporte mit Möbeln und Hausrat an die Emmaus Gruppen in Süd-Ost-Europa. Immer noch gilt, dass die Artikel aus Deutschland besonders gefragt sind, weil sie in der Regel von guter Qualität immer noch in diesen Ländern eine Chance bieten für die Weiterentwicklung der dortigen Gemeinschaften.

 

Der Bedarf an Containern, der im Büro von Emmaus International angemeldet wird , übersteigt bei Weitem das zur Verfügung gestellte Material, wir sind in Köln schon seit einiger Zeit bemüht, auch Ehrenamtliche zu finden, die uns bei dieser wichtigen Arbeit unterstützen Die Hilfstransporte werden in der Regel mit den anderen deutschen Emmaus - Gruppen gemeinsam auf unserem Betriebsgelände durchgeführt. (Kosten ca 12.000,- € pro Jahr)

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